auf ein wort . . .
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besinnliches nachdenkliches |
Vor kurzem las ich eine sehr
schöne Geschichte mit einer aussagekräftigen Botschaft. Weil sie mir so gut
gefällt, möchte ich sie dir hier mit eigenen Worten wiedergeben.
Eines Tages beschloss ein Professor in seiner Klasse einen spontanen Test
durchzuführen. Er verteilte das Aufgabenblatt mit Text nach unten auf jedem
einzelnen Pult. Als die Schüler den Test beginnen durften und das Blatt
umdrehten, fanden sie dort keine Aufgaben, sondern lediglich einen schwarzen
Punkt in der Mitte des weißen Papiers. Der Professor stellte nun die Aufgabe:
„Ich möchte Sie bitten, mir aufzuschreiben, was Sie auf dem Papier sehen.“ Eine
weitere Hilfestellung oder Anweisung gab er nicht. Am Ende der Stunde sammelte
er alle Blätter ein und fing an, die Antworten vorzulesen. Ohne Ausnahme
beschrieben alle Schüler den schwarzen Punkt auf dem Papier – seine Größe, seine
genaue Position, seinen Durchmesser, seine tiefschwarze Farbe. Der Professor
blickte die Schüler an. „Keiner von euch hat über den weißen Raum auf dem Papier
geschrieben. Alle haben sich auf den schwarzen Punkt konzentriert. Auf diese
Weise betrachten wir leider auch viel zu oft unser Leben. Auch wir haben eine
weiße Leinwand bekommen, um sie zu nutzen und zu genießen, jedoch konzentrieren
wir uns nur auf die dunklen, störenden Flecken, die sich hin und wieder auf der
Leinwand bemerkbar machen. Den Mangel an Geld, den Mangel in unseren Fähigkeiten
und Eigenschaften, gesundheitliche Probleme, Streit und Ärger mit unseren
Mitmenschen, Neid, Gier. Unser Leben ist ein wunderbares Geschenk. Neben unseren
Problemen gibt es noch so viel Raum und Möglichkeiten, so viel Ereignisse und
Momente, die es wert sind, beachtet und geschätzt zu werden. Doch wir nehmen sie
als selbstverständlich hin und stören uns nur, wenn diese
Selbstverständlichkeit, dieses ebenmäßige Weiß, nicht mehr gewährleistet ist.
Die schwarzen Flecken sind sehr klein im Vergleich zu allem, was wir in unserem
Leben haben: Liebe, Freundschaft, Lachen, Freude, Güte oder Mitgefühl, um ein
paar Beispiele zu nennen. Lass die schwarzen Flecken nicht deine Sicht trüben
und den Raum ausgrenzen, in dem noch Leben stattfindet. Nimm die dunklen Flecken
wahr, aber auch den ganzen Rest, der sonst noch in deinem Leben vorherrscht,
damit du dein Leben wieder schätzen und genießen lernst. UNBEKANNT |