Stille
Die Stille ist wie ein Raum, in dem wir in
Kontakt treten können mit der Welt des Unterbewussten, mit der Welt des
Unsagbaren, Übernatürlichen, Grenzenlosen, mit der Welt des Göttlichen.
Unsere Gehörschnecke im Innenohr in ihrer
Gestalt einer Spirale ist wie eine kosmische Form, ein Zeichen für das
Endlose, eine Wellenbahn ins Grenzenlose, ein Schwingen, ein Auflösen, ein
Über-schreiten. Im Gehörgang ist gewissermaßen das Tor zur Ewigkeit.
In der alttestamentlichen Gottesbegegnung des
Propheten Elias wird Gott auch nur in der Stille erlebt: „Der Herr antwortete:
Komm heraus und stell dich auf den Berg vor den Herrn! Da zog der Herr
vorüber: Ein starker, heftiger Sturm, der die Berge zerriss und die Felsen
zerbrach, ging dem Herrn voraus. Doch der Herr war nicht im Sturm. Nach dem
Sturm kam ein Erdbeben. Doch der Herr war nicht im Erdbeben. Nach dem Beben
kam ein Feuer. Doch der Herr war nicht im Feuer. Nach dem Feuer kam ein
sanftes, leises Säuseln. Als Elija es hörte, hüllte er sein Gesicht in den
Mantel, trat hinaus ...“ 1 Könige 19,11-13. In der Stille können wir den Atem
Gottes spüren. Wir können unsere Ohren nach innen richten, um die Stimme
unseres Herzens zu hören, die Stimme unserer Wünsche, unserer Träume und
unserer Sehnsucht. Unser inneres Ohr nimmt Kontakt auf mit der Quelle unserer
Kreativität, mit dem Ziel unseres Lebens und empfängt Ideen, und die Stimme
unseres Gewissens.