Pfarreienwallfahrt zu Pater Pio und nach Kalabrien
zur umfangreichen Fotogalerie von Horst
Meyer
Samstag, 4.9.2010
Am Samstag feierten wir zunächst noch in heimatlichen Gefilden die heilige
Messe, an deren Ende uns unser lieber Kaplan den Pilgersegen spendete. So
gestärkt machte sich die 46 Christen große Gruppe auf den Weg zum Flughafen
Köln/Bonn. Auch der lange Stau auf der Bonner Autobahn konnte uns nicht am
pünktlichen Abflug hindern. Nach gut zwei Stunden landete unsere Boing 737
sicher in Bari. Tatsächlich kam auch jeder Koffer in Italien an. Mit dem Bus
ging es nun in Richtung San Giovanni Rotondo. Während der Fahrt genossen wir
die abendliche Stimmung um uns herum und versäumten natürlich auch nicht,
Gott für den guten Reiseverlauf im Abendlob zu danken. Spät am Abend
erreichten wir unser schönes Hotel und gestärkt mit dem Abendessen erkundete
der ein oder andere noch das Städtchen.
Sonntag, 5.9.
Heute stand eine Führung rund um die Wirkungsstätten von Pater Pio auf dem
Programm. Sascha, ein gebürtiger Bielefelder der schon seit 20 Jahren in
Apulien lebt, erklärte uns die Entstehung des Ortes, seines damals noch
kleinen Kapuzinerklösterchens, und wie mit Pater Pio der Ort berühmt und zur
Pilgerstätte wurde. Nach einer Mittagspause machten wir uns auf den Weg nach
Monte Sant' Angelo. Hier ist vor gut 1500 Jahren der Erzengel Michael
erschienen. Seither wird er hier in einer Grottenkirche hoch auf einem
Bergrücken verehrt. Unser Pastor feierte hier mit uns die Sonntagsmesse, in
welcher wir besonders all derer gedachten, die Michaels Namen tragen.
(Bilder von Hartmuth Kastner - zum Vergrößern anklicken)
Hier der Text der Ansprache.
Anschließend erschlossen wir uns wiederum mit
Hilfe von Sascha die Altstadt von Monte Sant' Angelo. Nach der Rückkehr ins
Hotel feierten wir nach dem Abendessen die Vesper und beschlossen unseren
letzten Abend in San Giovanni mit einem gemütlichen Ausklang in der
Hotelbar.
Montag, 6.
September 2010 16:37
Heute hieß es zunächst Koffer packen. Schon seit gestern stand der Bus für
den Transfer nach Torre bereit. Nach dem Frühstück besuchten wir noch einmal
das Kloster von San Giovanni. Dort wo noch vor einem halben Jahr Pater Pio bestattet
war, feierten wir die Heilige Messe für alle Kranken in unserer
Pfarreiengemeinschaft. Pastor Teklik erschloss uns diesen Heiligen über
seine große Liebe zu Weihnachten und zum Kreuz Christi. Für viele bei uns
ein 'aha'-Erlebnis. Danach besuchten wir die neue, große Kirche in der der
Heilige nun ruht. Gegen Mittag bestiegen wir den Bus und brachen in Richtung
Süditalien auf. Das Wetter ist spitze, aber selbst die Sonne sucht langsam
nach Schatten. Die Klimaanlage kommt der eines ICE sehr nahe ;-). In gut
vier Stunden werden wir unser neues Reiseziel erreicht haben. Bis dahin
müssen diese Zeilen reichen. (Foto:
Kloster in San Giovanni - zum Vergrößern anklicken)
Dienstag,
7. September 2010 23:09
Aus den veranschlagten vier sind gestern doch fast sieben Stunden geworden. Deshalb
kamen wir recht spät in Torre an, doch nicht zu spät um das Abendessen zu
versäumen. In Italien ticken Uhren etwas anders. Heute früh ging es nach
Serra San Bruno. Der hl. Bruno hatte hier eine Eremitage. Beim Gebet im Wald
ist ihm dann die Mutter Gottes erschienen. Hier ist er auch gestorben. Heute
steht hier noch ein Karthäuserkloster, welches wir im Anschluss an die
heilige Messe und unser Picknick auch besuchten. Ein Besuch der Stadt Serra
San Bruno brachte uns einen Blick in die typisch süditalienische Architektur
und das Leben hier. Abgerundet wurde dieser Tag mit einem Abendessen in
Cardinale. Unweit unserer Hotels ist dieses Städtchen die Heimat von Familie Plati. Verständlich, dass wir nicht nur köstlich bekocht, sondern auch
herzlichst aufgenommen wurden.
Foto: Gruppenbild vor dem Dormitorium San Brunos - zum Vergrößern anklicken)
Mittwoch, 8.9.:
Bei leicht bewölktem Himmel ging es heute früh nach Torre. An Mariä Geburt
wird hier am Quellheiligtum ein großes Fest gefeiert. Deshalb mussten wir
uns auch zunächst einen Weg durch den Jahrmarkt bahnen, um zur Kirche zu
gelangen. Auf dem Vorplatz war ein großer Altar unter freiem Himmel
errichtet, an dem nun auch wieder die Sonne auf die Gläubigen schien.
Bischof Antonio, der auch Erzbischof von Kalabrien ist, stand dem
Gottesdienst vor. Unser Diakon Josef konnte seine Italienisch-Kenntnisse
unter Beweis stellen und das Evangelium vortragen, was von vielen
Einheimischen bestaunt wurde. Nach der Messe suchten wir ein gemütliches
Plätzchen um kulinarische Köstlichkeiten aus der Region genießen zu können.
Die Gruppe fuhr danach mit dem Bus zurück in die Hotels um einen ruhigen
Nachmittag dort zu verbringen. Einige wanderfreudige Pilger suchten ihren
Weg zu Fuß und machten dabei ein Pfadfinderabzeichen. Etwas später als der
Bus kamen sie im Hotel Basiliani an, konnten dafür aber einen Blick in das
Dorf Torre werfen (von hier stammt Familie Daniele). Nach dem Weg durch Dorf
und Wald hatten sie sich einen Sprung in den Pool wirklich verdient. Der
Abend wurde wieder in Cardinale verbracht. Nach dem Essen fuhr ein kleinerer
Bus mit zwei Touren zurück in die Hotels. Die dadurch erzwungene Pause
nutzten sangeskräftige Pilger um die Völkerverständigung zu fördern. Marina,
Marina, Marina, ...
Donnerstag, 9.9.:
Der zweite
Tag des Marienfests in Torre begann mit einem Gottesdienst in der Kirche des
Heiligtums. Im Anschluss daran wurde die große Madonnenfigur in Prozession
durch das Dorf getragen. Im Anschluss fuhr der Bus in Richtung Ostküste. Der
geplante Spaziergang fiel allerdings ins Wasser. Ein heftiges Gewitter
verregnete uns den Nachmittag und auch die vier tapferen Pfadfinder, die wie
am Vortag zu Fuß zum Hotel unterwegs waren, wurden gut geduscht. Entschädigt
wurde unsere Gruppe dann aber im Hotel Torello, wo uns das Abendessen
serviert wurde. Nach dem Abendlob von Diakon Josef und Stanislaus Klemm gab
es italienische Köstlichkeiten bei sehr netten Gastgebern, die sogar für
Folklore in Form von Live-Musik und Tanz boten. So fand auch dieser Tag ein
sehr schönes Ende.
Freitag, 10. September 2010 17:00
Pack die Badehose ein! Obwohl es in Torre heute immer noch regnet, wollten
wir die Fahrt nach Westen anstreben. Unsere Hoffnung auf Sonne wurde uns
nach dem Morgengebet erfüllt. Über dem Bergrücken brach die Bewölkung immer
mehr auf, so dass wir bei strahlend blauem Himmel den Ort Pizzo erreichten.
Hier angekommen zauberte einigen das Tartufo ein breites Lächeln ins
Gesicht. Nach einem Besuch in der dortigen Altstadt fuhren wir nach Tarpeia.
Ein herrlicher Blick über die Bucht lud zum Verweilen am Wasser ein. Es
fanden sich sogar drei mutige Männer und eine Frau die sich ins Meer
trauten. Schreibt doch mal euren Tipp ins Gästebuch.
Am späten Nachmittag ging es zurück in die Hotels, wo wir nach einer kurzen
Pause wieder nach Torre in die Kirche aufbrechen werden.
Mehr dazu später.
(Bild: Madonna von Torre di Ruggero -
zum Vergrößern anklicken)
Und hier der Schlussbericht:
Da sich der Bus am Hotel Torello beim Versuch zu wenden in den Schlamm
gefahren hatte, konnten wir leider nicht mehr zu einem Dankgottesdienst in
die Kirche nach Torre fahren. Mit deutlicher Verspätung kamen wir im Ort an
und gingen gleich ins Restaurant Da Lina.
Auch Lina dürfte vielen Wadgassern bekannt sein, da sie und ihr Sohn Antonio
Cavallaro lange in Wadgassen gewohnt haben.
Zusammen mit ihrer Familie bekochte sie uns mit Allerlei vom Fisch und
Meeresfrüchten. Vor dem Essen kamen wir aber doch noch dazu, zumindest eine
Dankandacht zu feiern.
So gestärkt machten wir uns auf den Weg zurück in die Hotels, die wir am
Samstag, 11.9., sehr früh verlassen mussten. Bereits um sechs Uhr in
der Früh fuhr der Bus zum Flughafen ab. Dort angekommen ging es noch recht
zügig zum Flugzeug in Richtung Köln/Bonn, doch ab dort war dann der Wurm
drin. Zunächst fanden wir den Bus nicht und als wir nach gut einer Stunde
endlich auf dem Heimweg waren, gab unser Gefährt in Höhe Salmrohr den Geist
auf. Hier gestrandet organisierte unser Wallfahrtsleiter zunächst einen
Ersatzbus, der aber aus dem Saarland zu uns noch gut zwei Stunden benötigte.
Wir machten gute Mine zum blöden Bus und sonnten uns auf dem Parkplatz neben
Autobahn und Maisfeld.
Nach einer kleinen Andacht machte sich die Pilgergruppe dann viel später als
geplant auf den Wag nach Hause, wo wir unter dem Gesang des Te Deums gegen
20:00 Uhr sehr erschöpft, aber auch sehr bereichert von der schönen Fahrt
und den vielen guten Eindrücken, ankamen.
Vielen Dank an alle, die diese Fahrt vorbereitet, geplant und mitgestaltet
haben! Besonders an unseren Pastor Volker Teklik und unsere Reiseleiterin
Silvana Daniele, die uns ihre Heimat auch ein Stück zur Heimat gemacht hat.
Natürlich aber auch Dank an alle, die sich über die Woche hier über unser
Befinden informiert haben und an alle Daheimgebliebenen, mit denen wir im
Gebet verbunden waren.
Aus Kalabrien berichtete Florian Trampisch.
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