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Rappelaktion

Zu den Besonderheiten der Drei Österlichen Tage gehört das Verstummen der Orgeln und Glocken. Das feierliche Gloria am Abend des Gründonnerstag begleitet nicht nur die Orgel, sondern auch Glockengeläut. Von da an schweigen sie um erst wieder in das Gloria der Auferstehungsfeier in der Osternacht mit einzustimmen. Das Aussetzen von Orgel und Glocke mit ihrem Wohlklang sind äußere Zeichen der Trauer über das Leiden Christi.
Der Volksmund sagt, dass in der Zeit der Stille von Gründonnerstagabend bis Karsamstag „die Glocken nach Rom geflogen“ seien. Anstelle der Glocken treten dumpf klingelnde, lärmende Geräuschinstrumente aus Holz, so genannte Rätschen oder Rappeln und Klappern.
Die einzelnen Instrumente sind dabei sehr unterschiedlich konstruiert. Der Ton entsteht dadurch, dass eine Reihe elastischer Holzzungen oder eine einzelne Holzfeder gegen ein Klammerrad stoßen, das sie bei Umdrehung durch eine Handkurbel schnappen lässt.
 
Nach diesem Prinzip sind zumeist die großen Turmratschen gebaut, die weithin hörbar das Läuten der Turmuhr ersetzt. Solche durch Rätschen erzeugte Zeitsignale waren in früheren Zeiten umso notwendiger, als die wenigsten Menschen über eine eigene Uhr verfügten. Die Dreiteilung des Tagesrhythmus durch das Angelus-Läuten, das zum Gebet rief, hatte für den Tagesablauf und die Organisation der Arbeit eine wichtige Bedeutung. Mit Turmrätschen wurde bzw. wird außerdem die Gottesdienstzeit angekündigt. In vielen Gemeinden des Bistums Trier übernehmen die Messdiener diese Aufgabe, indem sie an den Kartagen mit handlichen Rappeln durch die Straßen des Ortes ziehen. Das rhythmische Rappeln wird dabei durch das Rufen tageszeitabhängiger Sprüche ergänzt.
Diese sind wie folgt:
Karf
reitag:

06:00 Uhr „Betglock, danket Gott, der für uns geht in den Tod !“
12:00 Uhr „Mitdach (Mittag), Hahnenkrach, Iwwermoar (Übermorgen) iss Oschderdaach (Ostertag) !“
14:00 Uhr „Erschdlaud't für in die Hohmess !“

18:00 Uhr „Betglock, danket Gott, der für uns ging in den Tod !“

Karsamstag:
06:00 Uhr „Betglock, danket Gott, der für uns ging in den Tod !“
12:00 Uhr „Mitdach, Hahnenkrach, moar (morgen) ihr Leit (Leute), iss Oschderdaach !“
18:00 Uhr „Betglock, danket Gott, der für uns ging in den Tod !
 

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