Arma Christi -
Gegenstände, die Christi Leiden bedeuten, aber eigentlich gar keine
Waffen sind
Anlässlich
der Karwoche eine kleine Betrachtung zur Darstellung der
Leidenswerkzeuge Christi auf dem zugeklappten Hochaltar der Kirche
Mariae Heimsuchung in der Pfarrei Sankt Wolfram Wadgassen. Der sonst
während des Kirchenjahres zweiflügelig aufgeklappte Hochaltar zeigt
während der österlichen Bußzeit ein völlig anderes Bild. Wo anderswo
während der Fastenzeit große bemalte oder bedruckte Tücher den Altar und
die Kreuzdarstellungen in den Kirchen verdecken und verhüllen, erfolgt
dieses Verdecken beim Wadgasser Klapp-Altar durch die abgebildeten
Darstellungen der zugeklappten Altartüren. Gezeigt werden hier die
sogenannten ‚Arma Christi‘, Gegenstände, die sich unmittelbar auf die
Passion beziehen lassen. Dazu zählt selbstverständlich das Kreuz, an das
Jesus genagelt wurde und an dem er starb. Wir erkennen deutlich als
angedeutete Löcher die Stellen im Holz des Kreuzes, wo sich die Nägel
befunden haben, die den Leib von Christus an Händen und Füssen
durchbohrt haben. Ein Tuch, das scheinbar am unteren Bereich des
Kreuzbalkens befestigt wurde, zeigt das Gesicht Christi. Es ist das
Schweißtuch, das Veronika Jesus beim beschwerlichen Gang zur
Kreuzigungsstätte reichte, um ihm den Schweiß abzuwischen. Links
erkennen wir ein säulenartiges Gebilde, das als Geißelsäule ausgemacht
werden kann. An ihr war Jesus festgebunden, als man ihn schlug, mit
Geißeln maltraitierte und ihn verhöhnte. Neben Geißel und Lanze erkennen
wir auf der Säule stehend einen Hahn. Er ist hier beigegeben, um auf die
Textstelle der Leidensgeschichte hinzuweisen, die beschreibt, wie Petrus
Christus im Hof des Hohenpriesters dreimal verleugnet wonach der Hahn
begann zu krähen. An das Kreuz angelehnt eine Lanze (sie wurde
eingesetzt, und in die Seite Christi gestoßen, damit sein endgültiger
Tod festgestellt werden konnte) und der Stab, auf den aufgesteckt Jesus
ein mit Essig getränkter Schwamm gereicht wurde. Am Boden sind weitere
Elemente aus der Leidensgeschichte zu sehen: Die Leiter, die
erforderlich war, um den toten Christus vom Kreuz abzunehmen. Auch zu
erkennen die Dornenkrone zu Füßen der Kreuzbalken, mit der Jesus
verhöhnt wurde. Die Nägel, die Zange und ein Hammer verweisen auf die
eigentliche Kreuzigung, bei der die zu kreuzigenden Menschen unmittelbar
am Kreuzbalken an Händen und Füßen festgenagelt wurden. Schließlich
erkennen wir Geldmünzen, die aus einem Beutel herausgefallen sind, ein
Verweis auf die dreißig Silberlinge, die Judas erhalten haben soll für
seinen Verrat von Christus. Und dann sind da schließlich noch am unteren
Bildrand Würfel zu sehen und offensichtlich ein Gewand, das durchgehend
und an einem Stück gewirkte Gewand Christi, um das nach der biblischen
Erzählung die Soldaten gewürfelt haben sollen. In der christlichen
Ikonographie werden seit dem Mittelalter die sogenannten
Passionswerkzeuge auch als ‚Waffen Christi‘ (=Übersetzung in ‚Arma
Christi‘) bezeichnet. Zusammengefasst sind damit Waffen, Foltergeräte
und weitere Gegenstände der Passion gemeint, die sich direkt auf das
Leiden und das Sterben von Jesus Christus beziehen.
(Patrik H. Feltes)
Rundgang
- das Innere unserer Pfarrkirche
aus verschiedenen Perspektiven -
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Seitenansicht
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Blick nach vorn
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Hochaltar
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Brennender Dornbusch
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Blick ins Kirchenschiff
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Maialtar
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Immerwährende Hilfe
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Pieta über der Beichtkammer
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Kreuzwegstationen
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St. Erasmus, Nothelfer, Patron der Schiffer, über dem Seiteneingang
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Weihnachtlich
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Erntedank (2010)
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Gläsernes Modell der ehemaligen Abtei Wadgassen
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Altar in der Fastenzeit
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