Sakrale Gegenstände von Ernst Alt
      Die Kirche wurde 1968 das erste Mal umgestaltet. Seit dieser Zeit wird der Altarraum vom Altar wie den Sakralen Gegenständen, die der Künstler Ernst Alt, Saarbrücken, entworfen hat geschmückt.
       
      Der Altar
     
      selbst, aus römischem Travertin geschlagen, hat die klassische Form des Blockaltares mit auskragender Mensa. In der Stirnseite ist das Sepulcrum (Reliquiengrab) eingelassen. Dieses Grab im Altar ist umgeben von einem Lorbeerkranz, Ruhmes- und Siegeszeichen für die von der Welt für Toren, von Gott aber kostbar und erlesen gehalten.
       
      Die Tabernakelstele
     
      wurde in der Flucht des Altares, als Aufbewahrungsort für die eucharistischen Gaben errichtet. Die Silhouette der Stele hat die Form einer aufspringenden Frucht (Granatapfel), deren Inhalt das Bronzerelief wie eine Monstranz zeigt: Gott hält Gemeinschaft mit den Menschen im Mahl. Da Schaffhausen das Engelpatrozinium hat, wurde als Thema das Mahl der Gottesbegegnung und Verheißung unter dem Baum von Mamre gewählt (Gen. 18, 1-8). Es ist die Stunde, in der Abraham von drei Männern besucht wird; es sind Engel, besser, Schutzengel des Gottesvolkes, Gott selbst, der kommt, Mahl hält und die große Verheißung macht, dass Abraham in einem Sohn Zukunft hat, dass in dieser Zukunft alle Welt gesegnet ist, er Stammvater eines Volkes und Vater des Glaubens wird. Es ist das Mahl auf der Wander- und Pilgerschaft, das in eine Zukunft weist, denn im „Engel des Bundes“ Jesus Christus hat sich Gott mitgeteilt und teilt sich immer noch im gebrochenem Brot und in jedem Fremden, der im Mahl zum Nächsten wird bis hin zur großen Erkennungsstunde am Tisch seiner Herrlichkeit. So sind in dieser geheimnisvollen Szene alle heiligen Mähler der Schrift von Mamre über das Pascha der Hebräer, das Pascha Jesu, dem Emmausmahl bis hin zum Hochzeitmahl Gottes mit den Menschen in der Vollendung enthalten. Dieses heilige Mahl ist gleich den Strahlen einer Gloriole, umgeben von den neun Chören der Engel. So sind die Zeichen dieser Sakramentsstele Frucht, Sonne und Monstranz, Träger des Verkündigungs- und Apsisbildes einer den heiligen Engeln geweihten Kirche.
       
      Das Lamm
     
      steht in der Mitte, im Durchbruch des Kreuzes, das wie eine Standarte im Altarraum seinen Platz hat. Das Lamm ist umgeben von den vier Wesen: Mensch, Stier, Löwe, Adler. Diese vier Wesen, die der Prophet Ezechiel um den Thron des lebendigen Gottes sah und die von dem prophetischen Seher von Patmos um das Lamm geschaut wurden. Diese vier Wesen sind Personifikationen von Sternbildern und zugleich Attribute der Gegenwart Gottes; für uns sind sie Zeichen der Heilstaten Gottes in Christus: Mensch = Menschwerdung, Stier = Opfertod Jesu, Löwe = Auferstehung, Adler = Himmelfahrt und Erhöhung Christi. Seit dem frühen Mittelalter sind die vier Wesen auch die Symbole für die Evangelien, die in die vier Himmelsrichtungen verkündet werden. Auch hier am Kreuz sind die kosmischen Formen wie am Tabernakel und am Taufstein zu sehen: Kreis, Kreuz, Quadrat. Überhaupt sind an den Werken in der Kirche von Schaffhausen Form und Zahl von großer Wichtigkeit. So am siebenarmigen Leuchter und am Lichterkranz an der Madonnensäule. Überall die Zahlensymbolik des alten Orients und er Heiligen Schrift: 3, 4, 7, 9, 12 und 24.
       
      Der Siebenarmige Leuchter
     
      brannte auf Geheiß Jahwes im Bundeszelt auf der Wanderung der Israeliten durch die Wüste als Zeichen seiner Gegenwart, er brannte am Ort seiner Anbetung im Tempel von Jerusalem. Seine Flammen sind Zusage von Gottes Gegenwart, sind Zeichen seines über alles Fleisch (Menschen) ausgegossenen Geistes. Er ist auch Sinnbild für das in der Welt aufgerichtete Zeichen „Seines heiligen Volkes Israel und seiner Kirche“ und steht auch für die sieben Geister (Engel), die Gottes Altar und Thron umstehen.
       
      Der Adler
     
      Die Botschaft von all dem, was die Bilder und Zeichen in ihrer Dinglichkeit aussagen, sind Interpretationen des Gotteswortes, das uns aus der Schrift vom Ambo verkündet wird. Getragen wird diese gute und frohe Botschaft von Befreiung, Heilung und Vollendung von den Fittichen des Adlers, der zum Flug ansetzt, um das Wort in alle Welt zu bringen. Der Adler aber, dessen Lebensbereiche Berge, Höhen und Lichtnähe sind, ist wieder Bild für den Schutzengel des Gottesvolkes, Gott selbst. Wir werden von ihm getragen, leben geborgen unter dem Schatten seiner Flügel.
       
      Der Taufstein
     
      Die Bilder von Beginn und Vollendung sind auch im Taufstein, dem Geburtsschoß des Gottesvolkes, zu sehen. Die Wasserstelle wird kreuzweise vom Wurzelgeflecht des Lebensbaumes überwölbt, aus den übrigen Segmenten der Kuppel entspringen die Paradiesströme. Der Lebensbaum zieht Nahrung, Kraft und Wachstum aus dem lebensspendenden Wasser. Dieser fruchttragende Baum trägt die Osterkerze, Zeichen des Auferstandenen Christus. Sein Licht, sein Geist - der Heilige Geist - erleuchten die Nacht und ordnen das Chaos. Wasser und Licht, Ursprung und Erhellung des Lebens – sie bedingen einander, ohne sie ist Leben unmöglich. Sie sind Zeichen für das geistig-geistliche Leben, das in der Taufe gezeugt und geweckt wird zur Entfaltung in ewiges Leben. Denn inmitten des himmlischen Jerusalem wächst, blüht und reift der in der Offenbahrung geschaute Lebensbaum, umgeben von den Lebenswassern. Einmal wird Wüste zum Garten, Tod wird Leben und Not wird Nahrung. Das Lamm, das für uns geschlachtet wurde, lebt und wird uns weiden.
       
      Die Mariensäule
     
      Maria hat als Mutter Christi und Mutter der Kirche bei uns einen hervorragenden Platz und eine originelle, symbolträchtige Aufstellung gefunden. Sie thront als große Mutter, als Gottesgebärerin, Sitz der Weisheit, zweite Eva und Ursache unserer Freude auf einer Säule. Sie gibt die Frucht der Schuld und des Todes an Christus als den zweiten Adam zurück. Ihr Schoß ist Thron für den Davidsohn, den göttlichen Salomon, dessen Königtum auf ewig feststeht. Auf dem Schaft der Säule entsprießen kreuzförmig vier Äste, die sich 24fach verzweigen und die, welche von den Gläubigen angesteckten Lichter, tragen. Hier schließen sich die Kreise von Tabernakelrosette und Taufdeckel. Das Gottesvolk sieht sich als Lichtfrucht am Baum des Lebens, als Stadt auf dem Berge, als geschmückte Braut, als himmlisches Zion. Der Chor der Propheten und Apostel (2 x 12), die 24 Ältesten der Apokalypse, vertreten das Volk der Erlösten im Jubel und Lobpreis über die Großtaten Gottes in Jesus, seinem Knecht. Was Abraham verheißen wurde, ist wahrgemacht und wird vollendet werden. Der Adler des Johannes trägt es durch die Äonen: „Und das Wort ist Fleisch geworden und hat unter uns gezeltet.“ Unsere Pilgerschaft hat Sinn und Ziel. Der Ort, wo diese gute Botschaft verkündet und gefeiert wird, ist die Kirche, das Zelt Gottes unter den Menschen.
       

 

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      Die Wandgemälde
      Die ursprüngliche Raumfassung der im Jahre 1934 errichteten Pfarrkirche bestand aus drei figürlichen, von dem expressionistischen Kirchenmaler Alfred Gottwald (1893-1971) geschaffenen Wandgemälden. In der Stirnwand des Chorraumes befand sich eine flache Nische, in der das „Christus als König“ darstellende Wandgemälde gemalt war. Die beiden anderen Bilder „Maria, die Schlangenzertreterin“ und „Tobias mit Erzengel Raphael“ befinden sich an den schmalen Stirnwänden der Seitenschiffe.
       
      Im Jahre 1968 wurde der Chorraum der Kirche im Hinblick auf die neue Form der Liturgie umgestaltet. Die beiden Nischen rechts und links wurden mit Platten abgedeckt und überstrichen. Das 3. Bild in der Mitte wurde zerstört, die Nische nicht abgedeckt, sondern zugemauert.
       
      Bei der Innenrenovierung 1991 wurden die beiden Seitenbilder durch die Gebrüder Mrziglod aus Tholey restauriert. Anstelle des Mittelbildes entschied man sich für das große Chorfenster.

 

 

      "Christus als König"
     
         
      "Maria, die Schlangenzertreterin" "Tobias mit Erzengel Raphael"
     
         

 

 
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    Gedenkstätte für Kriegsopfer
    Es war der Wunsch und das Anliegen vieler Schaffhauser Christen, in Ihrer Kirche eine besondere Gebets- und Gedenkstätte für die im Krieg gefallenen und getöteten Menschen der Pfarrgemeinde einzurichten.
   
     
    Durch viele Spenden, welche sich durch Haussammlungen ergaben, konnte die Kapelle hergerichtet werden. Mittelpunkt der Kapelle ist eine Pieta, welche von einem Oberammergauer Künstler geschaffen wurde und die auf einem roten Sockel aus Vogesensandstein steht.
    Eine zu der ausgemalten Decke und Wänden getöpferte Lampe in Form einer Krone schmückt die Kapelle. Am Feste der Darstellung des Herrn (Maria Lichtemeß) erfolgte am 1. Februar 1989 die feierliche Einweihung der Kapelle.

 

 
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      Die Heiligenstatuen
      Eine Statue des heiligen Josef, war lange Zeit neben der Muttergottesstatue mit dem Kind und der Pieta in der Kapelle die einzige Heiligenfigur in unserer Pfarrkirche. Erst im Jubiläumsjahr 1994 erhält er "Gesellschaft" durch die hl. Barbara, die hl. Elisabeth und den hl. Petrus (alle Figuren gestiftet). Entsprechend der Schlichtheit unserer Bauhauskirche sind alle Statuen aus Lindenholz natur.

 

       
    Heilige Elisabeth Heilige Barbara
   
       
    Heiliger Josef Heiliger Petrus
   

 

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