Bei der heutigen Orgel der Schutzengelkirche handelt es sich um ein Instrument der Firma Hugo Mayer, Heusweiler. Das neobarocke Werk wurde 1965 errichtet und entspricht ganz dem Klangideal dieser Zeit (viel Oberton, wenig Grundton). Die Register sind auf 2 Manuale und Pedal verteilt. Am Sonntag, den 30. Mai 1965 fand die feierliche Orgelweihe unter Mitwirkung des Organisten Leo Krämer statt.

 

 

    Disposition der Orgel
         
    Hauptwerk C-g    
    Bourdon
Principal
Gemshorn
Octave
Rohrflöte
Quinte
Waldflöte
Mixtur 4-6fach

Trompete
II/I
16’
8’
8’
4’
4’
2⅔’
2’
1⅓’

8’

 
 
    Oberwerk C-g    
    Gedackt
Principal
Holzflöte
Sesquialtera 2fach
Salicet
Quintflöte
Cymbel 4fach
Krummhorn
Tremulant
8’
4’
4’

2’
1⅓’

1’
8’

 
 
    Pedalwerk C-f    
    Subbaß
Octave
Holzgedackt
Quintade
Rauschpfeife 2fach
Flachflöte
Mixtur 2-4fach
Posauenbaß
I/P
II/P
16’
8’
8’
4’

2’
2⅔’
16’


.
 
    Spielhilfen    
    Drei freie Kombinationen
Tutti
Crescendowalze
Zungeneinzelabsteller
   

 

    Die Planungen für die Orgel reichen bis ins Jahr 1963 zurück. Der Verwaltungsrat ließ ein Angebot über ein Instrument, mit 34 Registern (3 Manuale und Pedal) von der Orgelbauwerkstatt Hugo Mayer mit folgender Disposition erstellen.

 

    Hauptwerk     Brustwerk     Kronwerk     Pedalwerk  
    Pommer 16’   Gedackt 8’   Quintatön 8’   Subbass 16’
    Principal 8’   Praestant 4’   Salicional 8’   Octave 8’
    Gemshorn 8’   Principal 2’   Principal 4’   Holzgedackt 8’
    Octave 4’   Terzean 2fach     Singend Gedackt 4’   Choralbass 4’
    Rohrflöte 4’   Oktävlein 1’   Sesquialtera 2fach     Pommer 2’
    Quinte 2⅔’   Scharff 3-4fach 1’   Schwegel 2’   Hintersatz 4fach 2⅔’
    Salicet 2’   Krummhorn 8’   Quintflöte 1⅓’   Posaune 16’
    Mixtur 5-6fach 1⅓’         Cymbel 4fach ⅔’      
    Trompete 8’         Bombarde 16’      
                Schalmay 8’      
                Tuba 4’      

 

    Die geplante Orgel wurde von Seiten des Bistums als zu groß für den Kirchenraum befunden und nicht realisiert.

 

Bildergalerie

 

     
    Die erste Orgel
    Über die Anschaffung und Finanzierung der ersten Orgel existiert ein kurzer Bericht in der Festschrift „40 Jahre Schutzengelkirche“ von 1974:
    Durch den früheren Chorleiter A. Tabellion brachte man in Erfahrung, dass in der Pfalz eine gebrauchte Orgel für 900 RM zum Kauf angeboten wurde. Diese günstige Gelegenheit durfte nicht ungenutzt vorübergehen. Da die Pfarrei vom Kirchbau her noch hohe Schulden hatte, machte der Kirchenchor das Angebot, selbst für die Finanzierung zu sorgen. Trotzdem lehnte der Kirchenvorstand den Orgelkauf ab. So handelten Vorsitzender M. Osbild und Kassierer F. Beck auch ohne Rückendeckung durch die Pfarrgemeinde. Sie machten den Kauf perfekt und organisierten die Finanzierung.
Zunächst kam man zu der Vereinbarung, den sonntäglichen Opfergang auf der Empore getrennt durchzuführen und den Ertrag für den Orgelkauf zu verwenden. Außerdem wurden die Schaffhausener Bürger aufgerufen, dem Chor zinslose Anleihen zu geben, die später in kleinen Raten zurückgezahlt werden konnten. Von nun an machte auch in den wöchentlichen Chorproben eine Sparbüchse die Runde, mit der unter den Sängerinnen und Sängern Spenden für die Orgelanschaffung gesammelt wurden.
Bei Anlieferung der Orgel verfügte der Chor nicht einmal über die Hälfte der erforderlichen Summe. Doch Michel Osbild räumte alle Bedenken beiseite mit seiner spontanen Äußerung: „Die Orgel bleibt hier! Ich bürge für den Restbetrag und wenn es mich eine Kuh aus meinem Stall kostet!“
Am 23. August 1936 erklang dann zum ersten Mal die „neue“ Orgel in unserer Pfarrkirche zur Freude aller. Sie hatte einschließlich der Nebenauslagen für Transport, Renovierung und Aufbau fast 1300 RM gekostet und war durch die Opferbereitschaft der Chormitglieder und der übrigen Bevölkerung schon 1938 ganz bezahlt. Rund 30 Jahre lang tat die Orgel ihren Dienst und wird heute noch in der Kirche in unserem Nachbarort Friedrichweiler gespielt.
     
     

 

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